„Bei diesem Festival geht es nicht um den Krieg in der Ukraine oder überhaupt um Kriege im Allgemeinen. Er soll hier sein, in der stillen Mitte Europas – wo der Krieg weit weg ist“, betonte Ekaterina Degot in ihrer Eröffnungsrede auf dem Grazer Hauptplatz. Kunst sei für sie immer politisch, „ob die Künstler es wollen oder nicht“. Man muss sich mit der politischen Dimension auseinandersetzen, denn auch Propagandakunst kann ganz anders wirken als geplant. Nach der Eröffnungsrede zog ein Marionettenumzug durch die Herrengasse in die Neue Galerie. Diese Performance Theatricality of a Postponed Death (2022) von Raed Yassin sollte an eine andere Puppenparade erinnern, die in den 1980er Jahren während des Bürgerkriegs in Beirut stattfand. Dann wurde in der Neuen Galerie die Ausstellung „Ein Krieg in der Ferne“ eröffnet. Am Abend fand in der Helmut-List-Halle die Performance „Rhapsody in Yellow: A Lecture-Performance with Two Pianos“ (2022) von Ming Wong statt.