Auch in den Herkunftsländern hat sich vor allem in den letzten Monaten einiges verändert. Sowohl im Juli als auch im August war Indien das dominierende Herkunftsland der Antragsteller, vor Syrien und Afghanistan. Die Mehrzahl der Asylbewerber kommt über Serbien, wo wegen Arbeitskräftemangel gezielt Inder angeworben werden. Viele gehen dann weiter, werden in Österreich aufgenommen und bewerben sich.
Problem mit Rückgabe
Sie haben jedoch praktisch keine Chance auf Asyl, ihre Fälle werden in eigenen beschleunigten Verfahren behandelt, die in durchschnittlich 25 Tagen abgeschlossen sind. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden 11.451 solcher Eilverfahren negativ abgeschlossen – dreimal so viel wie im Vorjahr. Das Problem: Österreich ist derzeit praktisch nicht in der Lage, von Indien abgelehnte Asylbewerber in ihr Herkunftsland zurückzuschicken. Das Innenministerium arbeitet fieberhaft an ähnlichen Vereinbarungen, aber eine solche Vereinbarung müsste wohl auf EU-Ebene kommen, was bisher nicht gelungen ist. Auch die Zahl der Bewerber aus Pakistan und Nordafrika nimmt zu, zudem haben sie kaum Aussicht auf ein Bleiberecht. Derzeit befindet sich jedoch nur ein relativ geringer Anteil der Bewerberinnen und Bewerber mit geringen Bleibechancen in der Grundversorgung. Derzeit gibt es 90.000 Empfänger, davon rund 60.000 Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Mehrheit der Menschen mit geringen Chancen macht weiter, bevor über ihren Antrag entschieden wird.