Lawrow hat dieses Foto von dem Treffen mit Cassi getwittert. Bei einem Treffen mit Bundespräsident Ignazio Cassis in New York forderte der russische Aussenminister Sergej Lawrow die Schweiz auf, zu ihrer “Neutralitätspolitik” zurückzukehren. Das schrieb das russische Außenministerium auf Twitter. Diese Neutralität habe der Schweiz in den vergangenen Jahren internationale Anerkennung eingebracht, berichtete der amtliche Sender am frühen Donnerstagmorgen. Kassis sagte nach dem Treffen, er habe Lawrow gebeten, auf die Abhaltung sogenannter Referenden in den besetzten Gebieten der Ukraine zu verzichten. Und er drückte seine tiefe Besorgnis über die Bedrohung durch Atomwaffen aus.

Der Händedruck lädt zur Kritik ein

Zuvor hatte das russische Aussenministerium ein Foto von Lawrow und Kasi beim Händeschütteln getwittert, was in der Schweiz und in den sozialen Medien auf Kritik stiess. Es sei richtig und wichtig, dass die Schweiz beispielsweise mit Russland in Kontakt bleibe, sagte SP-Zürich-Nationalrat Fabio Molina gegenüber Blick TV. Die Meinungen gehen auseinander: Schweizer Politiker reagieren auf Bild von Cassis Lawrow (03:12) Aber die Macht der Bilder ist in einem solchen Propagandakrieg extrem wichtig. Es ist daher sehr ungeschickt, dass sich der Bundespräsident hier mit einem “lächelnden Bild” einspannen ließ. „Es gibt Meetings, bei denen man ein Foto macht, und es gibt Meetings, bei denen man kein Foto macht“, sagte Molina. Auch Zentralmannschaftschef Matthias Bregy (VS) reagierte gegenüber Blick.ch verärgert. Für ihn sei es “unverständlich, dass man mit einem gemeinsamen Image von der russischen Propagandamaschinerie missbraucht werden kann”. FDP-Chef Thierry Burkhart sagte, wenn man gute Dienste leisten wolle, dann müsse man mit Lawrow reden, und dann gehöre ein Handschlag dazu. Aber «ein Bild von ihm ist unglücklich, aber manchmal lässt es sich nicht verhindern», sagt er gegenüber Blick.ch.

Couchepin unterstützt Cassis

Unterstützung erhielt Cassis von Alt-Bundesrat und Parteikollege Pascal Couchepin. Die Kritik sei «lächerlich», sagte Couchepin am Donnerstag gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) online. So ein Willkommensfoto gehört einfach dazu, man kann es nicht verhindern. Und es ist normal, dass Cassis lächelt. Viel wichtiger ist, dass sich Kassis bei dem Treffen klar zu Wort gemeldet und die gefälschten Referenden in den besetzten ukrainischen Gebieten kritisiert hat. Das russische Außenministerium hat auch Fotos getwittert, auf denen Lawrow dem Präsidenten der UN-Generalversammlung, Csaba Körösi, dem venezolanischen Außenminister Carlos Trotosa, dem zentralafrikanischen Präsidenten Faustin-Archange Touadera, dem ägyptischen Außenminister Sameh Shukri und dem chinesischen Außenminister Wang Yi und dem Präsidenten der Russischen Föderation die Hand schüttelt IKRK – Peter Maurer. (SDA)