Kurator Miroslav Haľák hat 76 Künstler ausgewählt. 60 der 102 ausgestellten Werke stammen aus den Beständen des Belvedere. Das älteste Objekt ist ein Fastentuch aus dem 15. Jahrhundert, die neuesten Exponate sind vor Ort entstandene Werke, wie die Eckinstallation von Jakub Spanhel „Willst du deinen Wald zerstören, pflanze Fichte, nichts als Fichte“.

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Belvedere Wien, Foto: Johannes Stoll Belvedere, Wien Belvedere, Wien Belvedere, Wien Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld, Die breite Föhre am Brühl bei Mödling, 1838 Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll10,1838 .sadovska .sk Dorota Sadovská, # StayHome 2, 2020 Belvedere, Wien, Foto: Johannes Stoll Emilie Mediz-Pelikan, Blühende Kastanien, 1900

Kunst „Immer mehr Botschafter höheren Inhalts“

Das symbolträchtige Hauptwerk von Giovanni Segantini „Die bösen Mütter“, eine Praterallee von Olga Wisinger-Florian oder ein Baum von René Magritte, „Blühende Kastanien“ von Emilie Mediz-Pelikan oder verkleinerte Baumdarstellungen der Gugginger Künstler Johann Korec und Oswald a Oswald Ts breites Sortiment.

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„WACHSEN. Der Baum in der Kunst“, Unteres Belvedere, 23. September 2022 bis 8. Januar 2023 Nilbar Güreşs Fotoarbeit „Headstanding Totem“ bezieht sich wie viele andere Arbeiten nicht nur auf den mythologischen Gehalt des Sujets, sondern auch auf das menschliche Zerstörungswerk, das in einem Video von Asta Gröting am stärksten zum Ausdruck kommt: In „Apple Tree“ eins sägt die beiden Darsteller glücklich auf dem Ast, auf dem sie saßen. Sowohl die Museumsdirektorin als auch die Kuratorin betonten, dass die Ausstellung auch als Kommentar zur drohenden Klimakatastrophe zu sehen sei, bei der Waldbrände und Abholzung zu den wichtigsten Problemen gehören. „Kunst wird immer mehr zum Botschafter höherer Inhalte“, sagte Haľák.

Baum als Projektionsfläche

Die Ausstellung ist in drei Bereiche gegliedert, die sich jedoch nicht sehr deutlich voneinander unterscheiden: Baum der Erkenntnis, Baum der Erkenntnis, Weltenachse. Beginnend mit dem Sündenfall im Paradies (dargestellt unter anderem durch KHM-Leihgaben aus der Werkstatt von Lucas Cranach) war der Baum laut Kurator immer mehr als nur Dekoration: „Fast kein anderes Naturobjekt wurde mehr auf der Leinwand gezeigt oft als der Baum.” Ein kleiner Abschnitt beschäftigt sich mit der ideologischen Instrumentalisierung des Baumes, etwa im Nationalsozialismus, wenige Meter entfernt lachen einen Erdnüsse aus, man steht auf freier Fläche vor einem gefällten Baumstamm (Jimmy Zurek: „Ama Mater“). Die Wahl kann das Problem der Willkür nicht immer vermeiden.

Benutzerdefinierter Soundtrack

Eine Ausstellung mit diesen Inhalten müsse auch ökologischen Kriterien in der Produktion genügen, betonte Rollig. Das Belvedere, das stolz auf seine „Grünes Museum“-Zertifizierung ist, hat einerseits darauf geachtet, dass der Radius der Leihnehmer nicht sehr groß ist (man geht davon aus, dass das am weitesten gereiste Objekt aus Turin stammt) . Andererseits wird der Katalog mit CO2-neutral produziert und konsequent aus Kunststoff vertrieben. Die Wandtexte wurden mit Papierschablonen gemalt, die Artikelkarten sind aus Saatpapier gefertigt. Haľák: „Im Papier sind noch aktive Keime. Wenn Sie dieses Papier pflanzen, wird etwas wachsen – hoffentlich.” Stille herrscht in der Ausstellung – der eigens kuratierte Soundtrack kann nicht nur auf CD mit nach Hause genommen, sondern auch während des Besuchs per Audioguide oder der Smartify-App des Museums genossen werden. Ein Rahmenprogramm mit Künstlergesprächen und einem Filmprogramm im Kino Blickle widmet sich Themen wie „Kunst und Ökologie“ oder dem Stammbaum oder „Ökologie und Forstwirtschaft im Spiegel der Sammlung“.

Mensch-Tier-Hybridwesen von Rona Pondick

Von Flora zu Fauna kann man übrigens im Belvedere auch gehen – also von Pflanzen ins Tierreich: Rona Pondick, im Marmorsaal des Unteren Belvedere mit einem „Kopf im Baum“ vertreten, zeigt „Mimkeys“ : sculptures of human hybrids -animal hat die US-Künstlerin Abgüsse ihrer eigenen Körperteile eingefügt, die sie zuvor mittels 3D-Technik entfernt und verkleinert hat.