Was denkt Brunner, wenn es um Gewinnabstriche geht? ©APA/TOBIAS STEINMAURER (Symbolbild)
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hält den Ausbau erneuerbarer Energien für den besten Weg, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden. Dazu muss die Investitionsfähigkeit der Energieunternehmen erhalten bleiben. Es reicht nicht aus, Gewinne einfach zu entfernen.
Laut Finanzminister Magnus Brunner ist der Ausbau erneuerbarer Energien die beste Lösung, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu beenden. Dazu muss allerdings die Investitionsfähigkeit der Energieunternehmen erhalten bleiben. Es reicht nicht aus, Gewinne einfach zu entfernen. „Natürlich kann man darüber diskutieren und wir verschließen vor dieser Diskussion nicht die Augen, aber das ist keine Lösung des Problems“, sagte Brunner dem „Austria Energy Congress 2022“.
Es reiche laut Brunner nicht aus, nur Gewinne abzuschöpfen
Am Donnerstag verwies der Finanzminister auf die Vorschläge der Europäischen Kommission, unerwartete Gewinne von Energieunternehmen zu entfernen. Bemühungen auf EU-Ebene würden unterstützt, etwa wenn es um einen gemeinsamen Gasmarkt gehe, sagte Brunner. Aus der Krise zu profitieren, sei eine Frage der Finanzierung, „die sicher auch wichtig ist, aber natürlich Strom und Erdgas nicht billiger macht. Nationale Deckelungen, nationales Handeln in diesem Bereich, machen auch keinen Sinn.“
Brunner: Profit aus der Krise zu ziehen, ist ein wichtiges Finanzierungsthema
Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, wie abhängig man von russischem Gas sei, sagte Brunner. Für die nahe Zukunft sind die österreichischen Stauseen gut gefüllt, der Füllstand liegt bereits bei über 74 Prozent. „Das war es für diesen Winter. Aber wir müssen natürlich auch mittel- und langfristig denken.“
Erdgas-Fracking in Österreich – Brunner: „Keine Verbote im Hinterkopf“
Sie beauftragte daher das Landesunternehmen ÖBAG mit der Untersuchung der aktuellen und zukünftigen Gassituation in Österreich. „Deshalb ist die ÖBAG, denn die ÖBAG ist eine sehr wichtige Schnittstelle für die landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich und hat auch die Aufgabe, den Standort weiterzuentwickeln, das ist eine ihrer Kernaufgaben“, so Brunner. Zum Auftrag der ÖBAG gehört es auch, Best-Practice-Beispiele im Ausland und das ÖBAG-Portfolio zu betrachten und das Potenzial der Erdgasförderung in Österreich zu analysieren. „Es gibt keine Denkverbote“, sagte der Minister zum umstrittenen Gas-Fracking in Österreich.