Konkret bewerteten die Prüflinge technologische Innovationen wie Nintendo DS, Xbox 360, Herzschrittmacher, Diskette, Audiokassette, Mikrowelle oder elektrische Zahnbürste. Sie mussten bewerten, ob die Geräte einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hatten.

Was schon da war, ist gut

In einer ersten Studie fanden die Forscher zunächst heraus, dass Menschen eine Technologie besser bewerteten, wenn sie glaubten, dass sie 15 Jahre vor ihrer Geburt erfunden wurde, als 15 Jahre danach. Die Studienautoren führen dies auf den Status-quo-Bias zurück, umgangssprachlich als „Macht der Gewohnheit“ bekannt. „Eigentlich sehen Menschen Technologie positiv, wenn sie noch nicht alt genug sind, um sich an die Einführung dieser Technologie in die Gesellschaft zu erinnern. Technologien, die zu Lebzeiten einer Person erfunden wurden, stören dagegen den Status quo und werden daher weniger positiv bewertet“, so der Forscher schreiben. Spätere Studien zeigten, dass auch das Alter der Menschen einen Einfluss darauf hat, wie sie eine Technologie beurteilen. Wer zum Zeitpunkt einer Erfindung älter ist, bewertet diese tendenziell negativer. Die Autoren stellen fest, dass dieser Effekt bei Personen mit dem höchsten Status-quo-Bias stärker ist.

Frühe Erfahrungen wirken sich positiv auf das Image aus

Auch der Zeitpunkt, zu dem man mit einer Technologie in Berührung kommt, spielt eine Rolle. Daher führen frühe Erfahrungen mit einer Technologie zu einer günstigeren Bewertung. „Früher geboren zu sein und im Vergleich zum Zeitpunkt der Erfindung früher im Leben damit konfrontiert zu sein, macht es wahrscheinlicher, dass Menschen Technologie als Teil des Status quo sehen“, fassen die Forscher zusammen. Das erklärt die oft vorherrschende Skepsis gegenüber künstlicher Intelligenz. Wenn neue Technologien erwähnt oder beworben werden, sollten sie laut den Forschern mit bestehenden Technologien verknüpft werden, damit die Menschen die neuen Erfindungen mit ihrem eigenen Status quo in Verbindung bringen können. Die University of Oregon hat untersucht, wie sich ein bestimmter Aspekt neuer Technologien auf das Altern auswirkt. Das dortige Forschungsteam fand heraus, dass blaues Licht von Handys & Co. lässt Fliegen schneller altern. Welche Wirkung künstliches blaues Licht auf den Menschen hat, ist noch unklar. Die Ergebnisse sollten jedoch denen von Fliegen ähnlich sein, wie Sie hier nachlesen können.