Am Mittwochnachmittag kündigte Hacker-Pschorr-Geschäftsführer Andreas Steinfatt im Beisein des Gastgeberpaares Franziska und Peter Reichert sowie Dirigent Menzl die Konsequenzen an. Ab 20 Uhr spielt künftig die Band „Erwin und die Heckflossen“, eine Coverband, die auch viel Partymusik im Repertoire hat. Die Band ist mit Menzl befreundet, der sich selbst um den schnellen Ersatz kümmerte. „Aber wir von der Paulaner Brauerei stehen hinter Sepp Menzl und seiner Band, die hervorragende Musiker sind. Deshalb werden sie auch tagsüber in der Bräusrösl spielen“, sagt Steinfatt. Es wurde wohl unterschätzt, dass das Publikum auf den großen Bühnen deutlich mehr gefeiert hat als auf der Oidn Wiesn. „Wer Blasmusik hören möchte, kann dies auch tagsüber tun“, sagt Steinfatt. Menzl selbst äußerte sein Bedauern darüber, dass die Wiesn zum Party-Event verkommen sei. „Ich finde, man muss mehr Rückgrat haben und zeigen, dass Blasmusik zur Tradition der bayerischen Bierszene gehört“, sagt Menzl. Natürlich unterstützt er die Entscheidung, nachts die Band zu wechseln. Auch zu den anderen Kritikpunkten von Besuchern der Festspielbühne äußerten sich Beamte. Nach einer zweijährigen Pause erklärte Steinfatt, dass sie mit einem neuen Team eine völlig neue Szene orchestrieren müssten. “Dass dort nicht alles rund läuft, ist klar, aber auch in anderen Szenen läuft es nicht rund.” Dass auch die Kellnerinnen unzufrieden sein sollen, weil sie angeblich willkürlich eingesetzt wurden, wollte er nicht bestätigen. „Ich habe bisher nur positives Feedback bekommen“, sagt Steinfatt. Peter Reichert ergänzt: „Die Anordnung der Kellner obliegt dem Inhaber und der Bühnenleitung. Wir haben dies nach bestem Wissen und mit größter Sorgfalt getan.“ Dass die Bewertung Bräusrosl geschadet hat und dadurch weniger Besucher kamen, lässt sich nicht bestätigen. „Insgesamt kommen natürlich weniger Besucher als in den Vorjahren. Aber das passiert in allen Szenen und wir haben es auch nach der Pandemie erwartet“, sagt Hacker-Pschorr-Geschäftsführer Steinfatt.