Dieser Trick rettet Radfahrer Eine plötzlich geöffnete Autotür kann für Radfahrer schwerwiegende Folgen haben. Mit einem einfachen Trick, der seine Wurzeln in den Niederlanden hat, können solche Unfälle vermieden werden, die sogenannte Tür. 1/12 Eine Alltagssituation: Ein Radfahrer muss einer sich plötzlich öffnenden Autotür ausweichen. Einen Parkplatz zu finden kann in Städten wie Zürich entmutigend sein. Die Uhr tickt, der Termin rückt näher und wenn endlich ein Parkplatz gefunden ist, muss es schnell gehen: starten, parken, umsehen – und losfahren. Aber dann: Bums! Der von hinten kommende Radfahrer hat keine Chance und prallt frontal gegen die Autotür, die sich plötzlich öffnet. Leider sind Situationen wie diese keine Seltenheit. Und weil viele Radwege in Städten oft an geparkten Autos vorbeifahren, können Radfahrer nicht damit rechnen, dass sich plötzlich eine Autotür öffnet. Kommt es jedoch zu einem Unfall wie dem oben beschriebenen – in der Fachsprache „Porta“ (Tür) genannt – endet die Fahrt für Radfahrer oft im Krankenhaus. Denn die scharfen Kanten von Autotüren befinden sich meist in Kopfhöhe. Dort trifft der Biker entweder direkt – oder fliegt im hohen Bogen über die offene Tür hinweg. Einige der 819 Schwerverletzten auf Schweizer Strassen im letzten Jahr dürften auf solche Unfälle zurückzuführen sein (interessant auch: So gefährlich sind E-Bikes).
Automatisches Aussehen auf den Schultern
Solche Konflikte könnten ganz einfach vermieden werden. Der Trick heißt „Dutch Hold“. Mitfahrer im Auto – egal ob Fahrer, Beifahrer oder Personen auf der Rückbank – öffnen die Autotür nicht mit der türnahen Hand, sondern mit der anderen Hand. Die Person hinter dem Steuer öffnet die Tür mit der rechten Hand. Durch das Verschränken der Arme dreht sich der Oberkörper automatisch nach links – so kann man, was in solchen Situationen wichtig ist, über die Schulter schauen und erkennen, ob es sich um ein Fahrrad, ein Motorrad oder ein Auto handelt.
International bewährt
Nicht umsonst heißt der Trick Dutch Grip: In keinem anderen Land Europas ist die Fahrraddichte so hoch wie in den Niederlanden. Obwohl es kein Pflichtmaterial für die Führerscheinprüfung ist, lernen Fahrschüler auf ihrem Weg zum Führerschein seit Jahrzehnten, damit umzugehen. Und in anderen Ländern wie Großbritannien, Australien oder einigen US-Bundesstaaten gehört der Dutch Grip seit einigen Jahren offiziell zum Ausbildungsmaterial der Fahrschulen. Manche Autohersteller wie Audi, Land Rover oder Mercedes bieten bei bestimmten Modellen aber auch sogenannte Ausstiegswarner an, die aussteigende Passagiere akustisch und optisch warnen, wenn ein Fahrzeug von hinten anhält. Aber das Ergebnis ist das gleiche – ob technisches System oder niederländischer Griff: schwere Unfälle verhindern.