Russlands Präsident Putin verstoße gegen UN- und Völkerrecht, sagt Außenminister Baerbock in Daily Matters. Dem muss sich die internationale Gemeinschaft entschieden entgegenstellen.
Außenministerin Annalena Baerbock hat die „Volksabstimmungen“ über den Anschluss von vier ukrainischen Regionen an Russland erneut scharf kritisiert. Die Weltgemeinschaft werde deutlich machen, dass man eine sogenannte „gun-to-head“-Abstimmung niemals akzeptieren könne, sagte er gegenüber daily affairs. Es war eine Verhöhnung des ukrainischen Volkes und der Vereinten Nationen, dass der russische Präsident dieses Zeichen zur Eröffnung der Generalversammlung setzte.
Putin habe so deutlich gemacht, dass er bei dem Treffen seinen Angriffskrieg durchsetzen wolle, sagte Baerbock. Es signalisierte auch den nicht betroffenen Ländern, dass man nicht über ihre Probleme und Sorgen sprechen kann, weil der russische Angriffskrieg wieder im Mittelpunkt stehen wird. Das zeigt auch, wie der russische Präsident die Vereinten Nationen, das Völkerrecht, eigentlich jedes andere Land der Welt mit Füßen tritt.
Außenministerin Annalena Baerbock: „Russland verhöhnt Ukraine und UN mit gefälschten Resolutionen“
Tagesthemen 22:15 Uhr, 20.9.2022
Die Verzweiflung des russischen Regimes ist offensichtlich
Baerbock sagte, trotz Putins Drohung, jeder Angriff auf die betroffenen Gebiete sei ein Angriff auf russischen Boden, müsse man Ruhe bewahren. Nicht zuletzt macht die Ankündigung des Referendums die große Verzweiflung des russischen Regimes deutlich: Die Ukraine sei massiv unterschätzt worden, aber auch, dass die internationale Gemeinschaft einen solchen Völkerrechtsbruch einmütig und einstimmig ablehnt.
Da er militärisch nicht vorankomme, wolle sich Putin nun die “Referenden” nutzen, um sich die Gebiete, die er angeblich befreien wollte, völkerrechtswidrig anzueignen, sagte Baerbock. Dies sind keine normalen Abstimmungen, insbesondere wenn das Militär anwesend ist, solange geplündert, geschossen und vergewaltigt wird.
Sie müssen klarstellen, dass Sie so keine Politik machen würden. Andernfalls wäre es eine Einladung an jedes autoritäre und diktatorische Regime, in seine schwächeren Nachbarn einzudringen. Die Vereinten Nationen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um den Einsatz von Gewalt und Gewalt zum Brechen jeglicher Regeln zu verhindern.
Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine würden fortgesetzt, weil sie Leben retten würden, erklärte der Außenminister.