Das Leben in der Stadt wird teurer. Das löst bei vielen Sorgen und Ängste aus, wie man das alles ertragen kann. Die Arbeiterkammer erreicht nun vermehrt Anfragen zu Nebenjobs, weil die Menschen befürchten, dass ihr bisheriges Gehalt nicht ausreicht.
21.09.2022 00.00
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Viele befürchten offenbar, dass 40 Stunden Arbeit bald nicht mehr zum Leben reichen. Bei der Arbeiterkammer Wien merke man in den telefonischen und persönlichen Beratungen, dass der Druck zunehme, sagt Arbeitsrechtsexperte Alexander Tomanek. „Wir reden hier nicht von denen, die 20-Stunden-Jobs haben, sondern von Mitarbeitern, die Vollzeit arbeiten und trotzdem fragen: Wie wäre es mit einem Nebenjob, was ist da möglich?“
Rechtzeitige Untersuchungen sind wichtig
Vielen wäre das schon bewusst. Rechtzeitig, weil sie glücklicherweise keine größeren Probleme haben, sagt Martin Schenk von der Diakonie. „Der Druck steigt und der Stress nimmt zu, wenn man Angst hat. Also, wenn das, worauf Sie warten, Sie bereits bedroht. Deshalb fängt man natürlich an, Vorschüsse zu machen, und die Leute denken, wie ich mein Einkommen erhöhen kann, wenn es schlecht wird.” Der Einkauf im Supermarkt wird teurer, die Unsicherheit und damit der finanzielle Druck steigt. In letzter Zeit hätten viele Schüler auch nach Nebenjobs außerhalb der Schule gefragt, sagt Tomanek. „Manche Eltern fragen nach diesen Kindern. Was das bedeutet, wissen wir noch nicht, ob die Kinder es freiwillig wollen oder der Druck auf die Familie so groß ist, dass die Kinder neben der Ausbildung auch noch arbeiten müssen.” das ist keine lösung. „17- oder 18-Jährige sollten sich auf ihre Bildung konzentrieren“, sagt Tomanek.
Viele Pauschalzahlungen stehen an
Nach Angaben des Fiskalrats hat etwa ein Drittel der Bevölkerung Probleme beim Geldausgeben. Zudem sind sich viele Betroffene der ganzen Hilfe gar nicht bewusst. „Da kommt noch viel“, sagt Schenk. „Ich habe das letzte Woche mit einer Frau in der Sozialberatung durchgemacht. Und als wir alles zusammenzählten, war die Frau viel beruhigter, weil sie sah, dass es Vorteile geben würde, die einen Teil dieser Kosten decken würden, und dann wäre die Angst viel geringer.”