Ukraine-Krieg: Putin verschiebt Rede – droht aber mit Kriegsrecht in Teilen Russlands

Russische Staatsmedien hatten für den Abend eine Rede Putins angekündigt. Doch auch nach Feierabend erschien der russische Präsident nicht auf den Bildschirmen. Allerdings wurde bekannt, dass in einzelnen Gebieten das Kriegsrecht verhängt werden könnte. 1/6 Eigentlich musste sich Putin heute an das russische Volk wenden. über REUTERS Da der Verteidigungsminister Schoigu teilnehmen musste, gab es zunächst Gerüchte über eine Generalmobilmachung. Reuters Nach Angaben des Chefs des russischen Unterhauses ist keine allgemeine Mobilisierung geplant – obwohl in einigen Gebieten das Kriegsrecht verhängt werden könnte. Reuters

Eigentlich wollte Wladimir Putin am Dienstagabend um 19 Uhr zum russischen Volk sprechen. Schweizer Zeit. Die Rede wurde auf Mittwoch verschoben. In Rußland wurde eine allgemeine Mobilmachung erwartet. Dies solle jetzt nicht geschehen, sondern es könne in einzelnen Gebieten das Kriegsrecht verhängt werden.

Laut mehreren russischen Medien wollte sich Wladimir Putin am Dienstagabend tatsächlich an das russische Volk wenden. Auch Verteidigungsminister Shoigu sollte anwesend sein, was zu Spekulationen über eine allgemeine Mobilisierung führte. Doch der Kremlchef erschien nicht – stattdessen zeigten mehrere russische Fernsehsender vergangene Reden des Präsidenten. Nach Angaben mehrerer kremlnaher Quellen wurde die Rede laut der niederländischen Nachrichtenagentur BNO nun auf morgen verschoben. Unterdessen schreibt die russische staatliche Nachrichtenagentur „Interfax“, der Sprecher des russischen Unterhauses habe angekündigt, dass es keine Generalmobilmachung geben werde – die Einführung des Kriegsrechts in einigen Gebieten aber möglich sei.

Schwanensee- und Nuklearangriffstheorien

Die einstündige Verzögerung, kombiniert mit anderen Faktoren, hatte zuvor auf Twitter für Spott und wilde Spekulationen gesorgt. Manche Nutzer erwarteten, dass im russischen Staatsfernsehen bald nur noch Tschaikowskys Oper „Schwanensee“ in Dauerschleife zu sehen sein würde. Denn als Panzer und Truppen am 19. August 1991 in Moskau einmarschierten, zeigten die staatlich kontrollierten Sender diese Oper. Die Russen merkten schnell, dass etwas nicht stimmte – nach Breschnews Tod lief die Oper stundenlang im Staatsfernsehen, während nach einem Nachfolger für den sowjetischen Führer gesucht wurde. Andere stellten sich noch dunklere Szenarien vor. Weil ein russisches Flugzeug seit Stunden nordöstlich von Moskau kreiste, spekulierten Nutzer, dass es sich dabei um einen “Katastrophenplan” handeln könnte und Putins angekündigte Rede nur ein Ablenkungsmanöver sei, um von einem atomaren Erstschlag abzulenken. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bezeichnet ein Flugzeug, das als mobile Kommandozentrale für die nationale Führung einer Atommacht dient.

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