Uniper soll verstaatlicht werden – eine Finanzspritze von rund acht Milliarden Euro ist in Arbeit

Ab: 21:49 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 

Der Erdgasriese Uniper soll verstaatlicht werden Der Energiekonzern Uniper ist wegen drastisch gestiegener Erdgaspreise in Schwierigkeiten geraten. Nun soll Deutschlands größter Erdgasimporteur verstaatlicht werden. Uniper befindet sich in abschließenden Gesprächen mit der Bundesregierung und dem finnischen Großaktionär Fortum. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Laut einem Bloomberg-Bericht haben sich die Bundesregierung, Uniper und der finnische Mutterkonzern Fortum darauf geeinigt, den Erdgasriesen zu verstaatlichen. Das finnische Team bestätigte “letzte Gespräche”. Deutschlands größter Erdgasimporteur Uniper soll verstaatlicht werden. Uniper befinde sich in abschließenden Gesprächen mit der Bundesregierung und dem finnischen Großaktionär Fortum, teilte der Konzern am Dienstag mit. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die Bundesregierung, Uniper und Fortum bereits eine Einigung erzielt haben. Die Bundesregierung plant im Rahmen eines beispiellosen Deals zur Verstaatlichung des Gasriesen eine Finanzspritze von rund 8 Milliarden Euro für die Uniper SE, um einen Zusammenbruch des Energiesektors des Landes zu vermeiden. Laut Bloomberg wird die Bundesregierung im Rahmen des Deals die Anteile von Fortum an Uniper kaufen. Mit dem Geld, das dem Düsseldorfer Energieversorger zugeflossen ist, kann es ein Fortum-Darlehen zurückzahlen. Lesen Sie auch „Alle Beteiligten arbeiten mit Bravour an einer nachhaltigen Stabilisierungslösung für Uniper“, erklärte Uniper mit Blick auf das Ende Juli mit der Bundesregierung und Fortum vereinbarte Stabilisierungspaket. „Wie wir bereits am 14. September mitgeteilt haben, erwägen die Beteiligten aufgrund der erhöhten Unsicherheit im Geschäftsumfeld derzeit Anpassungen der Stabilisierungsmaßnahmen, einschließlich einer Kapitalerhöhung, die zu einer signifikanten Mehrheitsbeteiligung des Bundes an Uniper führen würde. „Die Gespräche liefen.

Fortums Aktien wurden vom Handel ausgesetzt

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich signalisierte Unterstützung für eine staatliche Übernahme des Gasversorgers. „Wenn andere jetzt zu dem Schluss kommen, dass das der richtige Weg ist, werden wir ihn unterstützen“, sagt Mützenich vor der Debatte der Ampelregierung. Zum umstrittenen Gaszuschlag fügt er hinzu, dass die SPD-Bundestagsfraktion – gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie – diesen auch juristisch prüfen werde. Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion sagt, der Finanzminister habe selbst eingeräumt, dass die Gasladung aus seinem Haus käme und er nicht über den nötigen “guten Schliff” verfüge. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat gefordert, den geplanten Gasumschlag im Falle einer Verstaatlichung aufzuheben. Lesen Sie auch Uniper ist das größte deutsche Erdgasunternehmen. Das Unternehmen ist besonders von Kürzungen der russischen Erdgaslieferungen betroffen. Der Konzern muss Erdgas als Ersatz am teuren Spotmarkt kaufen und macht dabei hohe Verluste. Allein im ersten Halbjahr machte Uniper Verluste von mehr als zwölf Milliarden Euro. Lesen Sie auch Eurojackpot-Aktion online Kurz vor der erwarteten Verstaatlichung der deutschen Tochter Uniper wurden die Fortum-Aktien vom Handel ausgesetzt. Das teilt die Nasdaq mit, die die Helsinki Stock Exchange verwaltet. Der Spediteur wird später am Tag eine Ankündigung machen. Die Fortum-Aktie stieg zum Zeitpunkt der Aussetzung um 9,5 % auf 12,10 €. Die Uniper-Aktie wird weiter gehandelt und notiert nach anfänglichen Kursverlusten um 1,5 % auf 4,08 €.