Innerhalb der Gesamtausgaben von 94 Millionen
„Der Tod von Queen Elizabeth II. war ein Ereignis von öffentlicher, historischer und politischer Bedeutung. Andere royale Ereignisse werden seit vielen Jahren abwechselnd von ARD und ZDF ausgestrahlt“, erklärt ZDF-Sender Thomas Hagedorn auf Anfrage und ergänzt: „Ihr Tod Queen Elizabeth II wurde aufgrund seiner historischen und politischen Bedeutung von dieser Vereinbarung ausgenommen. Nach der Beerdigung der Königin werden ARD und ZDF zu dieser Praxis zurückkehren.” Somit wird es in Zukunft keine doppelten Übertragungen mehr geben. Königin Elizabeth II. steht offensichtlich für einen Wendepunkt in der deutschen Fernsehlandschaft. So wird das Geld den Kosten des Programms zugeordnet. Auch das ZDF verrät Details des großen Außeneinsatzes in London: „Neben dem Team des ZDF-Studios in London waren insgesamt zehn Moderatoren, Reporter und Experten an verschiedenen Orten im Einsatz, darunter Windsor Castle, Buckingham Palace und die Abbey of Westminster . 20 bis 30 Produktions- und Technikarbeiter kamen ebenso wie Kameramänner und lokales Personal.” Zu den genauen Kosten will sich niemand äußern. Darin heißt es lediglich: “Die Kosten für die ‘ZDF-Sondersendungen’ sind Teil der Gesamtausgaben für Tagesnachrichten und tagesaktuelle Nachrichtenmagazine des ZDF, die sich auf rund 94 Millionen Euro pro Jahr belaufen.”
„Deutlich niedrigere Personalkosten“
Die ARD stimmt zu. „Über die genauen Produktionskosten machen wir generell keine Angaben“, sagt er auf Anfrage. Der für Das Erste zuständige NDR unterstützte deshalb das Team des Londoner ARD-Studios für die zehntägige Trauerphase mit einem Hörfunk- oder Filmjournalisten und acht Technikern. Die Produktion der Sendungen inklusive Koordination fand in Hamburg statt. „Damit waren die Personalkosten des NDR (…) deutlich geringer, als es eine Produktion vor Ort verursacht hätte“, sagt Sendersprecherin Iris Bents. Die ARD ging dann ins Detail und erklärte: „Die ersten Verstärkungen trafen am Freitag, den 9. September ein. Die letzten Verstärkungen sind am 21. September abgereist. Im Durchschnitt waren sie alle zehn Tage da.“ Arbeitern auf der Baustelle wurde “ein Produktionssnack angeboten”, Mitarbeiter wurden “in verschiedenen Hotels in London” untergebracht. Der neue König: Karl III. bei der Trauerfeier (Quelle: AP Photo/Martin Meissner) Außerdem wurde das von der EBU bereitgestellte Weltbild ausgestrahlt, eigene Kameraperspektiven aus London oder Windsor waren nicht nötig und auch in Großbritannien waren keine Ü-Wagen nötig. „Das Londoner Studio beauftragte fünf EB-Teams für den aktuellen Bericht und die beiden mehrstündigen Specials („Farewell to the Queen“ um vier Stunden und „Funeral Service for the Queen“ um siebeneinhalb Stunden)“, sagte sie sagt. Ausführliche Antwort ARD weiter. Auch der Sender Phoenix stellte klar, dass er in London kein Personal habe, um die Trauerfeiern der Queen zu übertragen. „Phoenix, dem Veranstaltungssender von ARD und ZDF, sind durch die Übertragung der Trauerfeiern keine personellen und finanziellen Mehrkosten entstanden. Phoenix hat von ca. 10.45 bis 18.00 Uhr weite Teile der Live-Berichterstattung der ARD aus London übernommen.“