Live aufs Handy Mit der Tagesspiegel-App erhalten Sie alle Neuigkeiten rund um den russischen Angriff auf die Ukraine. Hier für IOS und Android herunterladen. Doch anders als Söder überbrachte der Bundesfinanzminister Lubmin eine Botschaft: “Die Kanzlerin wird nächste Woche in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen und dort sicher einige Verträge (…) für LNG abschließen können.” Habeck geht nicht näher darauf ein, betont aber seinen Anteil am Erfolg. Die Gespräche wurden nach seinem Besuch auf der Arabischen Halbinsel im März fortgesetzt. Hambeck braucht die Infrastruktur in Lubmin, damit Gas aus den Saudis nach Deutschland gelangt. Dort sollen zwei schwimmende Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) entstehen und über Verteilernetze den Osten und Süden der Republik versorgen. Zwei Potsdamer Unternehmer und ihre Firma „Deutsche Regas“ wollen mit einer Transportlösung LNG durch die seichte Bucht zum Hafen Lubmin transportieren und von dort am 1. Dezember ins deutsche Netz einspeisen. 4,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas sollen jährlich Lubmin erreichen – Baubeginn am Hafen ist an diesem Dienstag. Solche LNG-Tanker werden demnächst auch von Lubmin aus in See stechen. © REUTERS Ein wichtiger Zwischenschritt für den Vizepräsidenten. Wenn die LNG-Bauvorhaben in Brunsbüttel und Wilhelmshaven bis zum Jahreswechsel gelingen, ist die Erdgasversorgung gesichert. „Wenn alles gut läuft, die Konjunktur in Deutschland hoch läuft und wir ein bisschen Glück mit dem Wetter haben“, sagt Habeck, „haben wir Chancen auf einen guten Winter.“
Die Deutsche Umwelthilfe schließt Klagen nicht aus
Habeck interessiert sich jedoch an diesem Montag für ein Projekt, das ein Jahr später verfügbar sein wird, denn auch dann wäre die Lage noch angespannt. „Auch für den Winter 2023/24 müssen die Gasspeicher voll sein“, sagt Habeck. Mit Unterstützung der Bundesregierung sollen die Energiekonzerne RWE und Stena in Lubmin ein weiteres LNG-Terminal errichten. Aktionspauschale 300 Euro im Scheck Wie viel Geld bekomme ich am Ende? Da der Hafen jedoch zu klein ist und schwere LNG-Tanker die Bucht nicht passieren können, soll eine Offshore-Andockstation gebaut werden. Dort werde eine “Tankstelle für Deutschland” gebaut, kündigte der Grünen-Politiker an. Damit das Gas von der Tankstelle an Land gelangen kann, wird eine 30 bis 40 km lange Pipeline gebaut. „Es ist ein ehrgeiziges, ehrgeiziges und kreatives Projekt“, sagt Habeck. Es ist aber auch ein Projekt, das bereits Kritik geerntet hat. „Die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt sich, wenn für ein provisorisches Gasterminal eine weitere Leitung durch den Nationalpark verlegt wird“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesdirektor der Deutschen Umwelthilfe, dem Tagesspiegel. Tatsächlich ist der Untergrund vor Lubmin bereits dicht. Dort verlaufen die Rohre Nord Stream 1 und 2, und auch die Stromkabel der Offshore-Windparks in Lubmin erreichen das Land. „Ich bin sehr vorsichtig, ob wir diese Infrastruktur brauchen“, sagt Müller-Kraenner und schließt rechtliche Schritte nicht aus. „Wenn die Zulassungsunterlagen vorliegen, werden wir das sicher juristisch prüfen.“ Auch die privatwirtschaftliche Konkurrenz von RWE und Stena kritisierte zunächst die Pläne. Der Aufsichtsratsvorsitzende der „Deutschen Regas“, Stephan Knabe, sagte dem Tagesspiegel vor Wochen: „Eine dritte Pipeline auf der Boddensohle durch den Nationalpark würde mehrere Jahre dauern und wäre ein gravierender Eingriff in sensible und geschützte Ökosysteme. ” will auch das Erdgasgeschäft in Lubmin ausbauen und die ungenutzten Rohre von Nord Stream 2 nutzen. Damit könnte in naher Zukunft viel mehr Erdgas nach Deutschland kommen. Stephan Knabe will den Erdgasmarkt disruptieren. © Werbung Deutlich offener äußerte sich Knabe am Montag jedoch auf Nachfrage zu den Plänen der Bundesregierung: „Wir verfolgen weiter unseren Plan, LNG über die Pipeline Nord Stream 2 anzulanden. Sollte der Bau einer weiteren Pipeline gelingen, wäre das auch eine mögliche Wahl.“ für uns. Gasbedarf und Bodden sind groß genug für zwei Unternehmen.“ Es liegt nahe, die Rohre von Nord Stream 2 zu verwenden. Sie sollten es sich zumindest ansehen. Sascha Müller-Kraenner, Bundesdirektor der Deutschen Umwelthilfe Der Vorstand der Deutschen Umwelthilfe unterstützt diese Idee. „Es liegt nahe, die Rohre von Nord Stream 2 zu verwenden. Das sollte man zumindest prüfen“, sagt Müller-Kraenner. Unterstützung kommt auch von der FDP. „Wer den Eindruck erweckt, Nord Stream 2 sei eine Lösung für Deutschlands Erdgasversorgung, ist reine Putin-Propaganda“, sagt der energiepolitische Sprecher der Liberalen, Michael Kruse. Auch fünf Dirigenten würden an der Situation nichts ändern. „Daher ist es richtig, den Anschlusspunkt in Lubmin für schwimmende Terminals zu nutzen“, sagte Kruse dem Tagesspiegel. Doch Habeck weist diese Forderung zurück. “Es gibt keine solchen Gedanken”, sagte er zu Lubmin.
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