20.09.2022, 06:48 Uhr
Nach dem Skandal um rbb-Intendant Schlesinger ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk in die Kritik geraten. Finanzminister Lindner glaubt, die Sender könnten “sich zurücklehnen” und Geld sparen. Dann müssten die Bürger auch in Zukunft nicht tiefer in die Tasche greifen. Bundesfinanzminister Christian Lindner forderte eine Deckelung der Rundfunkgebühren. „Dass ARD, ZDF und Phoenix live und parallel von der Beerdigung der Queen aus London übertragen und jeweils mit eigenem Personal in London vertreten sind, zeigt deutlich, dass erhebliches Einsparpotenzial vorhanden ist“, sagte Lindner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Aussetzung von Gebührenerhöhungen würde die Menschen „in Zeiten explodierender Preise“ entlasten. Gleichzeitig sei es ein Anreiz für die öffentlich-rechtlichen Sender, sich zu verkleinern und auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren, fügte der FDP-Chef hinzu. „Ich bin zuversichtlich, dass durch die Partnerschaft große Summen eingespart werden können, ohne dass dies negative Auswirkungen auf das Programm hat.“ Lindner hatte zuletzt eine Gehaltsobergrenze für leitende Angestellte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefordert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk war wegen der Vorfälle beim Rundfunk Berlin-Brandenburg in die Kritik geraten. Die frühere Direktorin Patricia Schlesinger trat im August zurück und wurde nach mehreren Vorwürfen der Vetternwirtschaft gegen sie ohne Vorwarnung entlassen. Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.