Die Initiative von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne), die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden im Winter auf 19 Grad zu begrenzen und die öffentliche Beleuchtung zu reduzieren, ist in den oberösterreichischen Gemeinden auf Kritik gestoßen. Nicht alle wollen darin bleiben.
20.09.2022 06.31
Ab heute, 6.31 Uhr online
Energiesparen ja, aber nur 19 Punkte in den Büros des Gemeindeamtes lehnen die vier vom ORF Oberösterreich befragten Ortsvorsteher ab. Vorderweißenbachs Bürgermeister Leopold Gartner (ÖVP) sagte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Angestellter drei bis vier Stunden an einem Schreibtisch sitzt und bei 19 Grad einen ordentlichen Job macht. Das funktioniert einfach nicht. Ich möchte auf keinen Fall, dass meine Mitarbeiter krank werden und dann ausfallen.“
“19 Grad würde ich Arbeitern nicht zumuten”
Ähnlich sehen das Lengaus Bürgermeister Erich Rippl (SPÖ) und Altheims Bürgermeister Harald Huber (FPÖ). Rippl: „In Büros, in denen Mitarbeiter arbeiten, sollte das Arbeitsklima so sein, dass sich alle wohlfühlen.“ Huber sagte: „Ich würde meinen städtischen Mitarbeitern nicht zumuten, bei 19 Grad in den Ämtern zu arbeiten. Wir werden uns auf ungefähr 20 Punkte einigen.”
“19 Punkte teilweise technisch unmöglich”
Minister Gewesslers Parteikollege und Bürgermeister von Attersee am Attersee, Rudi Hementsberger (Grüne), sagte dem ORF Oberösterreich: „In der Praxis ist dies nur dort möglich, wo es technisch möglich ist. Einige unserer Systeme sind sehr alt, wo dies möglicherweise nicht genau möglich ist. Aber natürlich werden wir die Temperatur wo immer möglich entsprechend senken.”
Wir retten die Weihnachtsbeleuchtung”
Es ist klar, dass es dieses Jahr weniger Weihnachtsbeleuchtung geben wird. Bürgermeister Hemetsberger möchte am Attersee verzichten, und auch Lengau wird verzichten. In Vorderweißenbach wird es nur einen beleuchteten Weihnachtsbaum auf dem Kirchplatz geben. In Altheim ist nur der Stadtplatz weihnachtlich beleuchtet, die Seitenstraßen nicht.