Trotz Unterbrechungen der Gasversorgung sind die deutschen Speicher zu 90 % gefüllt.
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Heil will in der Rezession konsequent auf Kurzarbeit setzen Hohe Energiepreise und teure Materialkosten bedrohen die Existenz einiger Unternehmen. Finanzminister Lindner fordert deshalb den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke. Arbeitsministerin Hale hingegen setzt auf ein anderes Instrument. Der Sommer ist vorbei, Deutschland heizt wieder auf. Gasspeicher können weiterhin befüllt werden – auch ohne Gas aus Russland. Der Status quo ist vielversprechend. Obwohl die Erdgaslieferungen aus Russland Ende August eingestellt wurden, sind die deutschen Gasspeicher inzwischen zu mehr als 90 % gefüllt. Das geht aus Daten europäischer Speicherbetreiber hervor, die am Montagabend im Internet veröffentlicht wurden. Demnach erreichten die Speicher am vergangenen Sonntag den Stand von 90,07 % – 0,32 Prozentpunkte mehr als am Vortag. Füllstandsinformationen werden immer spät gemeldet. Eine Ministerialverordnung schreibt vor, dass deutsche Speicher bis zum 1. November, also in sechs Wochen, zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein müssen. Die auf diesem Niveau gespeicherte Erdgasmenge entspricht in etwa dem nationalen Verbrauch im Januar und Februar 2022. Speicher gleichen Schwankungen im Erdgasverbrauch aus und bilden so eine Art Regelwerk für den Erdgasmarkt. Sie füllen sich meist gut, wenn im Herbst die Heizsaison beginnt. Die Füllstände werden dann bis zum Frühjahr reduziert. An kalten Wintertagen werden bis zu 60 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs aus deutschen Speichern gedeckt. Lesen Sie auch Die Bundesregierung will mit mehreren Maßnahmen dafür sorgen, dass die Gasspeicher zu Beginn der Heizsaison möglichst voll sind. Deutschland soll den kompletten Ausfall der russischen Lieferungen im Winter besser verkraften können. Lesen Sie auch Eurojackpot-Aktion online Deutschland bezieht derzeit Erdgas über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Zum Jahreswechsel sollen die ersten beiden Terminals zur Entladung von verflüssigtem Erdgas (LNG) an der deutschen Nordseeküste in Betrieb genommen werden.
EU-Gasspeicher bei 85,99 Prozent
Nach vorläufigen Angaben waren die Gasspeicher in der EU am Sonntag im Schnitt zu 85,99 Prozent gefüllt. Die EU-weite Vorgabe besagt seit dem Frühjahr, dass die Lagertanks bis zum 1. November zu 80 Prozent gefüllt sein müssen. Dieses Ziel wurde bereits Ende August erreicht. 18 Mitgliedstaaten verfügen über unterirdische Gasspeicheranlagen.
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Der Füllgrad von Deutschlands größtem Speicher im niedersächsischen Rehden liegt derzeit bei knapp 75 Prozent. Aufgrund geplanter Wartungsarbeiten an diesem Repository wurden seit letztem Montag keine weiteren Speicherungen vorgenommen. Die Wartungsarbeiten sollen bis nächsten Samstag andauern.