Archäologische Sensation: Historischer Grabfund in Baar – „Das kann einmal im Leben passieren“

Bei Bauarbeiten wurde ein 4.500 Jahre altes Grab entdeckt. Nach ersten Analysen handelt es sich um einen erwachsenen Mann, der im Alter zwischen 30 und 50 Jahren gestorben sein muss. 1/5 Bei Bauarbeiten wurde ein 4.500 Jahre altes Grab gefunden. Darin befand sich das Skelett eines erwachsenen Mannes. Kanton Zug Da vermutet wurde, dass bei den Ausgrabungen frühmittelalterliche Gräber entdeckt werden könnten, wurde die Fundstelle von kantonesischen Archäologen überwacht. Kanton Zug Ein viel älteres Grab als erwartet ist ans Licht gekommen. Kanton Zug

Bei Bauarbeiten in Baar wurde ein historisches Grab entdeckt, das vermutlich 4500 Jahre alt ist. Der Fund ist sehr selten und für die Wissenschaft enorm wichtig. Der Fund sorgt auch bei den beteiligten Archäologen für Aufsehen. Nun laufen forensische Untersuchungen, um den Zustand des Mannes festzustellen.

„Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und dann ist da noch die Tatsache, dass wir nicht einmal wissen, ob er überhaupt eine Nadel hat.” – So beschreibt Gishan Schaeren, Leiter der Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie des Kantons Zug, den archäologischen Erfolg. Da aufgrund der Nähe zur Kirche St. Martin der Verdacht bestand, dass Gräber aus dem frühen Mittelalter gefunden werden könnten, überwachte die kantonale Archäologie die Baustelle. Aber niemand erwartete, auf ein 4.500 Jahre altes Grab zu stoßen. In einer einfachen Grube unter den Steinplatten wurde ein Skelett entdeckt. Nach ersten Analysen handelt es sich um einen erwachsenen Mann, der im Alter zwischen 30 und 50 Jahren gestorben sein muss. Nach damaligem Brauch wurde er mit angewinkelten Armen und Beinen auf der rechten Seite liegend mit Blick nach Süden beerdigt. Hinter dem Rücken des Skeletts befand sich laut Aussage der Behörde eine Grabbeigabe, ein becherförmiger Behälter, der mit Eindrücken aus gedrehter Schnur verziert war. “Es ist ein riesiger Glücksfall und Zufall, dass wir es entdeckt haben.” Gishan Schaeren, Vorsteher der Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie des Kantons Zug Gishan Schaeren erklärt, dass der Befund für die Wissenschaft sehr wichtig ist. Aber nicht nur für die Wissenschaft – auch für Schaeren ist es ein persönlicher Meilenstein: „Für mich ist es auch toll. Das passiert vielleicht einmal im Leben.”

Gerichtsmedizinische Untersuchung

Da das Skelett relativ schlecht erhalten ist, wurde es in Einzelteilen entfernt und wird nun am Forensischen Institut in Bern untersucht. Die Knochen könnten Hinweise auf Krankheiten und den Gesundheitszustand des Mannes liefern. Je nach Erhaltungsgrad konnte man auch mehr über die Herkunft des Verstorbenen erfahren. Die Untersuchung der Zähne könnte zeigen, wie der Mann gegessen hat, und so Rückschlüsse auf seinen sozialen Status zulassen. Bis zur Auswertung der Daten sind die Beteiligten froh, dass die kantonesische Archäologie einen so spannenden Fund machen konnte.

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