Die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen Blackouts in naher Zukunft hat sich nach Ansicht einiger Experten durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen weiter erhöht. Besonders besorgniserregend ist die unsichere Versorgung mit Erdgas. Daher wird nicht nur Ländern, sondern auch Großstädten empfohlen, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen, um Stromausfällen vorzubeugen – oder wie man bei großflächigen Ausfällen im Stromnetz schnell und richtig reagiert. Weiterlesen: Blackout in Österreich ist wirklich so wahrscheinlich Die deutsche Metropole Köln – mit etwas mehr als einer Million Einwohnern und etwa halb so groß wie Wien – stellt sich derzeit auf Stromausfälle von bis zu 72 Stunden ein. Mit dieser Aussage hat Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome den Stadtrat aufhorchen lassen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

“Blackout ist kein Schicksal”

„Blackout ist kein Schicksal“, ist Gerhard Fita, Vorstandsvorsitzender der Wiener Netze, überzeugt. „Damit kann man proaktiv etwas dagegen unternehmen und wenn es europaweit passiert, kann man sich auch gut auf die Wiederherstellung der Versorgung vorbereiten. Und das tun wir“, sagte Christian Call, Sprecher der Wiener Netze, gegenüber „Heute“.

„Nach spätestens einem Tag“ fließt wieder Strom

Sollte es trotz alledem doch noch zu einem längerfristigen, großflächigen Blackout in Europa kommen, „sind Österreich und insbesondere Wien gut vorbereitet und wir können Wien als Insel versorgen“, so Call. Dies wird auch von unabhängigen Verschleierungsexperten zertifiziert. „Während in Europa damit gerechnet wird, dass die Stromversorgung nach einer Woche wiederhergestellt ist, fließt in Österreich spätestens nach einem Tag wieder Strom“, erklärt der Experte. „Die Wiener Netze sind als regionaler Netzbetreiber nur ein kleines Rädchen im kontinentalen Uhrwerk, aber wir setzen alles daran, gegen einen Stromausfall vorzugehen und im Ernstfall die Stromversorgung wieder herzustellen so schnell wie möglich“, sagt Call. Die Energiezentralen der Wiener Netze seien „rund um die Uhr mit Profis besetzt, um das Netz stabil zu halten“. Bei Abweichungen etwa bei Frequenz oder Spannung werde ein Alarm ausgelöst, „und automatische Netzstabilisierungssysteme des Energiesystems greifen sofort ein – notfalls mit Unterstützung aus dem Werksbereich“, erklärt der Vertreter.

Spezialkraftwerke starten selbstständig

Kernpunkt sind hier die sogenannten „startbaren Schwarzkraftwerke“: Diese speziellen Kraftwerke können ohne fremde Hilfe selbstständig gestartet werden. Dazu gehören neben Wasserspeicherkraftwerken in den Alpen auch thermische Kraftwerke in Wien. So kann eine kleine Strominsel entstehen, die sukzessive um weitere Kraftwerke wie Wasser-, Solar- und Windkraftanlagen erweitert wird, bis alle Kunden im Netzgebiet wieder versorgt sind. Kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser oder Feuerwehren werden nun mit eigenen Notstromaggregaten ausgestattet und sollen dann als erste von außen mit Strom versorgt werden, so die Wiener Netze.

Wien bleibt im Falle eines Stromausfalls als Insel versorgt

„Die Leistung der Kraftwerke im Raum Wien reicht aus, um den durchschnittlichen Energiebedarf der Stadt zu decken“, versichert der Vertreter der Wiener Netze. „Ist die österreichweite Installation erfolgreich, dann wird – bildlich gesprochen – der Wiener Stecker wieder in die nationale Steckdose gesteckt“, so Call weiter. Weiterlesen: Blackout-Experte gibt neue Notfallratschläge Nav-Account ck Zeit19.09.2022, 20:22| Bsp.: 19.09.2022, 20:22